eisblau&honigsüß

Eintopf-Lösungen

- 15. November 2012

Eintopf-Lösungen, so nennen wir das, wenn wir in unserem schnuckeligen Grüppchen zusammen sitzen und über den Aufgaben brüten und niemand von uns wirklich was versteht, aber doch jeder ein bisschen was beisteuern kann, woraus man am Ende eine Lösung kochen kann.

Heute hatte ich schon ein bisschen Angst vor unserer Lerngruppen-Sitzung. Weil ich nicht mehr gemacht habe, als das Aufgabenblatt auszudrucken und mal kurz zu überfliegen. Ernsthafte Lösungsversuche? Fehlanzeige. Motivation? Erst recht Fehlanzeige.

Aber so im Nachhinein betrachtet, war die Zeit mit den Mädels richtig gut. Die anderen hatten ja auch nicht wirklich Ahnung und eine fertige Lösung hatte keine von uns. Irgendwie ist das ein gutes Gefühl – in einer Gruppe zu sein, in der ich nicht „die Schlechteste“ bin. So war das früher manchmal, wenn ich mit damaligen Kommilitonen gelernt habe. Die waren so viel besser, haben alles verstanden, und ich kam mir immer ganz klein und dumm vor. Schrecklich.

Meine jetzige Gruppe ist klasse. Wir haben alle so unsere Schwächen, keine von uns ist ein Oberchecker. Letztlich sitzen wir zusammen und diskutieren verschiedene Ideen, stoßen auf Probleme, und jede wirft einfach mal ein paar Ideen in den Raum, die aufgegriffen und durchgesprochen werden können. Bis wir zusammen eine Lösung ausgearbeitet haben, zu der jede von uns irgendwo ihren Beitrag geleistet hat. (Und sei es nur eine falsche Idee, die jemand anderes auf die richtige Spur gebracht hat.)

Was für mich aber gerade am schönsten ist: dieses angstfreie Zusammensein. Keine Scheu haben müssen, was Falsches oder „Dummes“ zu sagen. Frei von der Leber weg reden, ohne Angst vor negativer Bewertung oder abschätzigen Blicken. Dazugehören. Lachen – das vor allem. Lachen.


2 responses to “Eintopf-Lösungen

  1. Cindy sagt:

    Freut mich, dass dein Tag trotz allen Befürchtungen so gut lief. Ihr werdet diese Gruppen ja bestimmt noch öfter machen, dann hast du etwas, was dir richtig gut tut und worauf du dich freuen kannst. 🙂

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    • silberträumerin sagt:

      zumindest uni war nicht so schlimm wie befürchtet. ich musste nur darauf achten, im augenblick zu bleiben. nicht daran zu denken, wie lange es noch dauert, bis ich endlich zu hause sein werde…

      ja, wir werden uns mit sicherheit noch häufiger zusammensetzen um die seminaraufgaben zu lösen. und ich hab zu den mädels ja auch so kontakt, in gemeinsamen vorlesungen, freistunden etc.irgendwie schön, anschluss gefunden zu haben und irgendwo dazu zu gehören 🙂

      menschen sind halt doch soziale wesen und ich bilde da wohl keine ausnahme 😉

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