Das Studium ist jetzt definitiv abgebrochen. Meine Betreuer von der Masterarbeit wissen von meiner Entscheidung, es gibt keinen Weg zurück. Es ist zu Ende.
Ich habe noch immer keine klare Vorstellung davon, wie es für mich weitergehen könnte. Ich habe viel darüber gesprochen, mit meinen Freunden und auch mit meinen Ärzten. Es gibt viele Möglichkeiten.
Momentan tendiere ich dazu, mich erstmal auf meine (psychische) Gesundheit zu konzentrieren. Stationäre Therapie in einer Fachklinik. Die Ärzte haben das schon seit Jahren immer wieder vorgeschlagen. Ich habe es immer abgewehrt. Ich war nicht bereit dazu, es passte nicht in meinen Plan, ich wollte erst das Studium abschließen. Blabla. Im Grunde ist das Studium an der Psycho-Problematik gescheitert. Ich glaube, es macht keinen Sinn, mir jetzt sofort einen Job zu suchen. Da würde ich wieder auf die gleichen Probleme treffen und wieder scheitern.
Für mich ist also mehr oder weniger klar, dass ich nach dem Abbruch des Studiums erstmal eine stationäre Therapie machen werde… und danach sehe ich weiter…
Meine Eltern wissen noch gar nichts davon. Weder vom Abbruch des Studiums noch von meiner Absicht, mich in einer Fachklinik behandeln zu lassen. Ich weiß einfach nicht, wie ich es ihnen sagen soll. Sie gehen davon aus, dass es mir ganz gut geht, ich das Studium so gut wie abgeschlossen habe, bald arbeiten werde.
Wie soll ich ihnen sagen, dass das alles nur eine Illusion ist? Mir geht es nicht gut. Ich bin krank, nach wie vor – damals, das war nicht nur eine „schwierige Phase in der Pubertät“… Meine Psyche ist krank und ich bin noch immer in Behandlung, bin oft in der Psychiatrie, weil ich einfach nicht klarkomme. Am Studium bin ich gescheitert. Arbeiten ist momentan nicht möglich, es ist ein ferner Traum.
Ich will meine Eltern nicht enttäuschen. Ich will nicht, dass sie enttäuscht von mir sind. Oder sich vielleicht sogar Sorgen machen.
Ich weiß nicht, wie ich ihnen schonend beibringen soll, dass mein Leben so gar nicht so ist, wie denken?!