eisblau&honigsüß

Indikator: Angst

Wenn die Angstzustände jeden Tag stärker werden, dann bedeutet das wohl, dass das Absetzen vom Venlafaxin erfolgreich ist.

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Sogar zwei!

„Haben Sie ’n Ausweis dabei?“, werde ich an der Kasse mal wieder gefragt, als ich etwas Alkoholisches kaufen möchte.

„Sogar zwei!“, denke ich mir, sage es aber nicht, sondern zücke nur (m)einen Ausweis um zu beweisen, dass ich mit 26 Jahren nun wirklich alt genug bin, um das Fläschchen mitnehmen zu dürfen.

Zwei Personalausweise, jawoll. Wie eine Kriminelle mit mehreren Identitäten und so.

Aber meine „Doppel-Identität“ hatte ich nur für knappe 12 Stunden – danach habe ich den Ausweis in den Briefkasten seiner rechtmäßigen Besitzerin gesteckt. Das ist nämlich ein großer Vorteil von diesen Dingern: Wenn man auf der Straße einen verlorenen Ausweis findet, hat man zumindest keine Schwierigkeiten, herauszufinden, wem er gehört.

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beschweren erleichtert

Danke euch allen für euer Feedback zur Chirurgie-Beschwerde. Ich habe eure Anmerkungen berücksichtigt, den Text nochmal an einigen Stellen geändert und die Beschwerde gerade eben abgeschickt. Per Online-Formular, jedoch mit meinem Namen und meiner Adresse, also nicht anonym.

Ich fühle mich besser, jetzt, da die Beschwerde raus ist. Ob ich diese Geschichte dadurch ganz abhaken kann, weiß ich nicht. Aber ein bisschen Frieden habe ich durch die Beschwerde schon gefunden, und das ist das Wichtigste.

Ich bin gespannt, ob eine Reaktion kommen wird. Wenigstens ein Standard-Tut-uns-sehr-leid-Schreiben per Post oder so. Mehr erwarte ich nicht. Eigentlich erwarte ich nicht einmal das. Natürlich hoffe ich, dass die Beschwerde ernst genommen und an die entsprechenden Ärzte (oder wen auch immer) weitergeleitet wird. So sollte es ja sein, wenn sich eine Klinik schon extra die Mühe macht und eine zentrale Beschwerde-Stelle einrichtet. Trotzdem war und ist für mich das Entscheidende, dass ich mich beschwert habe – unabhängig davon, ob das irgendwas in der Klinik bewirkt oder nicht.

Ein bisschen staune ich darüber, dass ich tatsächlich den Mut aufgebracht habe, das durchzuziehen. Und ja, ehrlich gesagt – ich bin auch ein bisschen stolz auf mich.

Ich habe mich beschwert und fühle mich jetzt sehr erleichtert.

Und das habe ich mir auch verdient.

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kalt

Kalt. Mir ist so kalt. Innerlich kalt, so eiskalt, dass der ganze Körper zittert. Gänsehaut. Trotz mehrerer Schichten Kleidung. Trotz heißem Tee. Trotz vor-der-Heizung-sitzen.

Gefühlskälte.

Lebenskälte.

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klammheimlich

Wann bin ich das letzte Mal so früh an der Uni gewesen? Lange her. Zumindest gefühlt lange. In Wirklichkeit nur ein paar Monate. Während des letzten Semesters, irgendwann, vermutlich.

Seltsam, jetzt wieder um diese Uhrzeit hier zu sein. Und das nur, um mich zu einer Uhrzeit ins Labor schleichen zu können, zu der garantiert niemand dort ist. Weil ich niemanden sehen will. Weil ich niemandem irgendwas erklären will. Vor allem meinem Betreuer nicht, der mir ohnehin nichts glaubt. Der mich für faul und dumm hält und mir nicht glaubt, dass ich krank bin und die Bachelorarbeit deshalb nicht so klappt wie geplant.

Kein Bock auf Vorwürfe.

Kein Bock mich zu verteidigen.

Also schleiche ich mich frühmorgens ins Labor, um ungesehen meinen Kittel zu holen, der dort seit dem Ende meiner experimentellen Arbeiten unbenutzt rumhing.

Und jetzt werde ich noch ein paar Dinge für meine Arbeit recherchieren, damit die Zeit sinnvoll genutzt ist, bis der Botanische Garten öffnet und ich hoffentlich etwas Ruhe beim Fotografieren finden kann.

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