eisblau&honigsüß

Wie ich das hasse!

Da sitzt er mir gegenüber. Irgendein wildfremder Mann. In der S-Bahn.

Und starrt mich an.

Mustert mich.

Von oben bis unten.

Von unten bis oben.

Und wieder: von oben bis unten.

Von unten bis oben.

Ich fühle mich mit sowas sehr sehr unwohl. Ich hasse es, wenn ich angestarrt werde. Vor allem von Männern. Ich bin wirklich (!) nicht hübsch oder schön. Kein Mann guckt mich an und denkt: Wow! Geile Frau! *sabber*

Ich weiß nie, wie ich mit sowas umgehen soll. Wenn ich sage, dass sie mich nicht anglotzen sollen, mache ich mich lächerlich… wenn ich meine Weiblichkeit betone und versuche, unnahbar zu sein, erst recht… Mir fällt in solchen Situationen nichts anderes ein als: Kopf einziehen, aus dem Fenster starren, schnellstmöglich aussteigen (oder Sitzplatz wechseln).

Heute war es doof. Es waren nur zwei Haltestellen. Da den Sitzplatz wechseln – das wäre lächerlich gewesen. Aussteigen und zu Fuß gehen war leider auch keine Option, weil meine Sehne wieder arg schmerzt und ich kaum laufen kann… Ansprechen – er hätte mich lauthals ausgelacht… Oder?! Weiß nicht. Er hat mich gemustert – ich habe (betont unfreundlich!) zurückgestarrt – er hat gelächelt – was soll ich davon halten?! Freundlich oder Auslachen. Ich kann das nicht deuten.

Himmel, ich hasse sowas. Ich mag nicht angeschaut werden. Ich mag nicht im Mittelpunkt stehen. Erst recht nicht, wenn mich Männer mustern. Da habe ich keine Ahnung, was ich davon halten soll (auslachen ist da „besser“, das bin ich gewöhnt; ich bin nicht attraktiv).

Liebe Männer – mögt ihr mal was dazu sagen? Wenn ihr im Bus, der S- oder U-Bahn, dem Zug oder was aus immer… wenn ihr da einer Frau gegenübersitzt und sie auffallend (!) genau mustert – warum?! Was denkt ihr dann?!

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eine Rüstung aus Fleisch und Blut

Wäre ich sicher vor Berührungen, wenn meine Haut von oben bis unten mit Schnitten übersät wäre? Würden mich hunderte, tausende Wunden schützen?

Die Gipsschiene hat ihn nicht davon abgehalten, mich berühren zu wollen. Die langsam verblassenden Spuren der letzten Schnittwunden auf meinen Oberarmen auch nicht.

Aber vielleicht war das einfach nicht genug? Nicht abschreckend genug? Die Schnitte schon fast bis zur Unsichtbarkeit verblasst, die Verbrennung sauber unter der Schiene verborgen.

Viele Wunden, frische Wunden – vielleicht…? Wenn die Haut auseinanderklafft und blutverkrustet ist – vielleicht…?

Heißt es nicht, dass viele Menschen eine natürliche Scheu davor haben, mit fremdem Blut in Berührung zu kommen? Dass frische Verletzungen beängstigend sind, weil der Steinzeitmensch in uns sofort fürchtet, dass die Gefahr noch besteht und er selbst verwundet werden könnte? Der Säbelzahntiger ist überall.

Ablenkung vom Frau-Sein – würde eine zerschnittene Haut nicht auch das garantieren? Welcher Mann würde mich schon als Frau sehen, wenn als allererstes unzählige Wunden ins Auge stechen? Dann wäre ich keine Frau. Ich wäre nur ein Freak, eine Verrückte. Wie ein wildes Tier im Zoo: faszinierend anzustarren, aber gut, dass ein Gitter dazwischen ist, denn zu nahe kommen will man dem Tier nicht, es könnte ja beißen statt schmusen.

Oh, wie sehr ich mich gerade danach sehne, die Haut aufzuschneiden, von oben bis unten, bis ich nicht mehr zu erkennen bin unter all den Wunden! Wie sehr ich mich danach sehne, mir eine Rüstung aus Wunden ins Fleisch zu schneiden.

(Skillen, skillen, skillen, skillen, skillen…)

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Beziehungsstress und Selbstbelügen

Bin völlig benommen vom Tavor. Wusste mir heute Mittag nicht mehr anders zu helfen als mich damit abzuschießen. Den Tag rumgegammelt, viel im Bett gelegen und gedöst.

Werde später nochmal Tavor nehmen. Eigentlich mag ich es nicht, mich so auszuschalten. Aber anders würde ich durchdrehen. Ich ertrage mich nicht, ertrage die Funkstille mit T. nicht, ertrage die Gedanken und Gefühle von gestern Abend nicht.

Vielleicht geht es mir morgen wieder besser, wenn ich ausgeschlafen bin und etwas Abstand zu gestern Abend ist.

Vielleicht weiß ich dann auch, was ich jetzt tun sollte. Mich bei ihm melden. Warten, dass er sich meldet. Lieb sein. Gemein sein. Schluss machen.

Weiß immer noch nicht, ob ich gerade überhaupt Kontakt zu ihm will. Funkstille tut weh. Aber mit ihm sprechen, oder ihn gar sehen, will ich auch nicht so wirklich.

Morgen gucken, ob ich eine Freundin treffen kann. Samstag fahre ich etwas weiter weg und treffe mich mit S., meiner liebsten guten S. Montag treffe ich mich mit M., wir kennen uns vom Studium und sind oberflächlich befreundet. Dienstag fahre ich für ein paar Tage zu meinen Eltern.

Ja, ich gebe mir gerade allergrößte Mühe, T. aus dem Weg zu gehen und „keine Zeit“ für ihn zu haben. Versuche mich davon zu überzeugen, dass er mir nicht wichtig ist und ich ihn locker aus meinem Leben werfen kann. Manchmal ist es verdammt schwer, sich selbst zu belügen.

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Schmetterlinge seufzen

Ich habe Schmetterlinge im Bauch, wenn ich an T. denke. Aber er hat derzeit genug von Frauen…

H. hat Schmetterlinge im Bauch, wenn er an mich denkt. Aber für mich ist er nur ein netter Kumpel…

Doof.

Der, mit dem ich mir mehr vorstellen könnte, will keine Beziehung, und mit dem, der mehr will, kann ich mir keine Beziehung vorstellen.

Doof, doof, doof, doof.

Doof.

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unheimlich schön

„Oh Bär,“ sagte der kleine Tiger, „ist das Leben nicht unheimlich schön?“
„Oh ja,“ antwortete der kleine Bär, „ganz unheimlich und schön.“
Und da hatten sie verdammt ziemlich Recht.
(Janosch)

Ich denke viel an ihn. Und ich weiß einfach nicht, was ich tun soll. Mich auf eine Beziehung einlassen? Ihn eiskalt abservieren? Ihm aus dem Weg gehen?

Ich bin fast völlig unerfahren, was Beziehungen angeht. Sowas Richtiges, Festes, Ernstes – ich weiß gar nicht, wie das ist und worauf ich mich da einlasse. Sicher, ich hatte schon mal ’nen Freund oder ’ne Freundin, in der Jugend, wo das alles eh oft eher ein Ausprobieren ist.

Weglaufen wäre das Leichteste. Ist natürlich mein erster Impuls: Angst – weglaufen.

Soll ich ihm bei der nächsten Begegnung einfach eisig ins Gesicht sagen, dass er mich verdammt nochmal in Ruhe lassen soll? Er würde es nicht verstehen. Es würde ihn verwirren und verletzen. Weil – ich habe ihm ja schon ein bisschen Hoffnungen gemacht, dass es mehr werden könnte zwischen uns… Erst Hoffnungen machen, dann eiskalt abservieren – das ist irgendwie ziemlich gemein, oder?

Ich könnte ihm erklären, dass er mich in Ruhe lassen soll, weil mich das alles überfordert. Aber ob er das verstehen würde? Ich weiß nicht. Ich müsste mehr erklären. Mehr von mir erzählen, von meiner Vergangenheit, meiner Gegenwart, meinen Ängsten und Problemen. Vielleicht würde er sich dann wirklich traurig zurückziehen. Wahrscheinlich aber nicht. Wahrscheinlich würde er versuchen mich zu verstehen und „um mich kämpfen“.

Wie lächerlich das klingt! Ein Mann kämpft um mich! Um MICH!! Hahaha, klar doch, guter Witz!

Ihm einfach aus dem Weg gehen, das funktioniert nicht. Wir begegnen uns zwangsläufig immer wieder. Wenn ich umziehen würde, dann könnte ich eine weitere Begegnung vermeiden. Aber mal ehrlich: Umziehen, weil man einen Verehrer hat… Das wäre schon ein bisschen übertrieben, nicht wahr? Das merke sogar ich, dass das übertrieben ist.

Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich eigentlich neugierig, was sich aus uns entwickeln könnte. Ich habe eine scheiß Angst, aber irgendwie möchte ich mich darauf einlassen. Ich möchte wissen, wie das ist – geliebt zu werden, einen Partner zu haben.

Es fühlt sich ja irgendwie auch toll an. Hey, da ist ein Mann, der sich für mich interessiert. Der mich kennenlernen möchte, so richtig kennenlernen. Der mit mir zusammen sein will. Der mich begehrt.

Aber vielleicht meint er es gar nicht ernst? Vielleicht ist er nur schon zu lange Single und sucht ’ne Bettgefährtin, hat die Schnauze voll von „Handarbeit“… Vielleicht interessiert ihn nur mein Körper.

Wobei – mein hässlicher Körper! Ich verstehe gar nicht so wirklich, warum er mich möchte. Ich bin so hässlich. Ich bin wirklich hässlich. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, was er an mir findet. Selbst wenn ich eine tolle Persönlichkeit hätte (hahaha!), so ist mein Körper doch einfach nur widerlich und abstoßend und ekelerregend.

Kommentar der bösen Stimme im Hinterkopf: Nicht hässlich genug. Schneiden, du musst schneiden, alles wegschneiden, zerschneiden, zerstören. Hässlicher machen, noch hässlicher, viel viel hässlicher.

Sind Männer, wenn sie länger keine Frau im Bett hatten, irgendwann so verzweifelt, dass sie’s mit jeder machen würden? Dass sie selbst abstoßende Hässlichkeit ignorieren, wenn die Möglichkeit besteht, wieder Fleisch ins Bett zu bekommen? Dass sie es selbst mit einer widerlichen Verrückten treiben würden – weil es besser ist als nichts?

Er weiß, dass ich psychisch krank bin. Dass ich psychiatrisch behandelt werde. Dass ich in der Psychiatrie war. Dass ich mich selbst verletze. Er weiß das alles, aber – er will mich trotzdem näher kennenlernen. Sagt das jetzt irgendwas darüber aus, ob er es ernst meint?

Es ist ein so ungewohntes, seltsames Gefühl. Von einem Mann begehrt zu werden. Ich bin völlig überfordert damit. Will mich drauf einlassen, weil es spannend ist, etwas Neues, etwas, das schön sein kann (habe ich so gerüchteweise gehört). Aber es macht so viel Angst und Probleme, dass weglaufen viel, viel leichter wäre.

Ich habe so furchtbare Angst, dass er es gar nicht ehrlich mit mir meint. Ich kann es mir einfach nicht vorstellen – wie soll sich jemand in mich – in MICH!! – verlieben?!? Das geht doch gar nicht, das kann nicht sein. Er kann es nicht ernst meinen, weil ich so schrecklich bin, dass man mich nicht lieben kann. Das – geht einfach nicht. Ausgeschlossen. Unmöglich.

Man kann nur mit mir spielen. Mich verarschen. Mich belügen. Mich missbrauchen.

Und dann – dann ist da noch die Sache mit seinem Vornamen. Aber das ist ein Thema für sich. Damit muss ich mich gegebenenfalls in einem extra Post auseinandersetzen. Hier reicht es, dass sein Name ein weiteres Problem bedeutet. Als ob das alles nicht schon schwierig genug wäre!

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